Der Kalender 2023 widmet sich dem Thema Erinnerungen und zeigt verschiedene Motive
der Gesamtgemeinde aus längst vergangenen Zeiten, die manches ins Gedächtnis zurückrufen.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine eindrucksvolle Zeitreise mit vielen Details und
bisher unveröffentlichten Bildern.
Titelbild 1938 Baiersbronn – Pappelwirt Otto Klumpp
Wenn Otto Klumpp (1902) seinen Sohn Heinz (1931) im Beiwagen seines Gespannes mitfahren ließ hatte sich das schnell bei den Nachbarskindern herumgesprochen. Natürlich wollten dann alle gerne mitfahren und schnell war der Beiwagen voll. Das Bild zeigt Otto mit seinem Sohn Heinz (dunkler Pulli mit weißem Kragen) und sechs weiteren Kindern wie sie direkt vorm Café Rundblick die Oberdorfstraße herauffahren. Im Hintergrund ist der Simonshof der Familie Haist gut zu erkennen.
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1909 Baiersbronn – Wilhelm Braun
Vor über hundert Jahren hatten die ersten Sportler mit viel Mut und Engagement die Kinder und Jugendlichen für die Ausübung des Wintersports motivieren können, was bis heute geblieben ist. Einer von Ihnen war Wilhelm Braun – bekannt auch wegen seiner Doppelsprünge mit Georg Braun. Er war jahrzehntelang quer durch Europa unterwegs bei den verschiedensten Wettkämpfen. Das Bild zeigt ihn beim Springen auf dem Feldberg. Die Olympiateilnahme 1928 war die Krönung seiner großen, sportlichen Laufbahn.
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1933 Baiersbronn – Festwagen Glaser u. Wagner
In den Jahren 1926 bis 1934 fanden immer wieder Festumzüge statt. Entlang einer jeweils festgelegten Route, mal von vielen, mal von wenigen Zuschauern flankiert, bewegten sie sich von einem Punkt zum anderen, trugen dabei Symbole zur Schau, musizierten oder übten sich im Gleichschritt. So hatten sich auch die Glaser und Wagner zum traditionellen Handwerkertag vorm Café Klumpp für den Fotografen postiert bevor sich der große Festzug über das Oberdorf wieder zurück ins Unterdorf in Bewegung setzte.
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1938 Baiersbronn – Pappelwirt Otto Klumpp
Wenn Otto Klumpp (1902) seinen Sohn Heinz (1931) im Beiwagen seines Gespannes mitfahren ließ hatte sich das schnell bei den Nachbarskindern herumgesprochen. Natürlich wollten dann alle gerne mitfahren und schnell war der Beiwagen voll. Das Bild zeigt Otto mit seinem Sohn Heinz (dunkler Pulli mit weißem Kragen) und sechs weiteren Kindern wie sie direkt vorm Café Rundblick die Oberdorfstraße herauffahren. Im Hintergrund ist der Simonshof der Familie Haist gut zu erkennen.
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1933 Tonbach – Buben mit Ochsen
Nicht jeder konnte sich einen Traktor oder Lkw leisten und deshalb sah man überall im Ort die Land- und Forstwirte mit ihren Ochsenfuhrwerken bei der Heuernte oder beim Transport des Langholzes. Für die Kinder war dies ein gewohnter Anblick und sie hatten daher auch keine Angst vor den kräftigen Tieren. So wie die beiden Finkbeiner Buben Albert (links, Jahrgang 1922) und Willi (Mitte, Jahrgang 1925) – zusammen mit ihrem Kameraden – stellte man sich gerne zu den Tieren, wenn Kurgäste ein Erinnerungsfoto machen wollten.
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1950 Baiersbronn – Schindelmacher Günther
Bereits vor über 200 Jahren gab es den Beruf des Schindelmachers. Die Dächer und Wände wurden mit Holzschindeln versehen und diese hielten bis zu 100 Jahre. Beim Lochdavidshof kam bei Dacharbeiten das alte Holzschindeldach zum Vorschein. Die zunehmende Zahl der Dorfbrände ließen die Beiträge der Feuerversicherungen in die Höhe schnellen und man bevorzugte daher bald nur noch Dächer aus Blech oder Ziegel. Der Schindelschirm an den Wänden ist bis heute geblieben. An einem 10-stündigen Arbeitstag am Schindelbock entstanden so bis zu 1.000 Täferschindeln.
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1937 Obertal – Rosa Haist u. Schleifers Gertrud
Rosa Haist (Jahrgang 1915) und ihre Freundin Getrud hatten sichtlichen Spaß beim posieren auf den Motorrädern. Obwohl Rosa immer mit dem Moped ihres Vaters gefahren war hatte sie großen Respekt vor den schweren Motorrädern. Dennoch waren die beiden immer für einen Schnappschuss zu haben, wenn motorisierter Besuch nach Obertal kam und ein wenig Abwechslung in den oft arbeitsreichen Tag brachte. Rosa arbeitete auf der Poststelle im Adler und musste oft über die Mittagspause auf ’s Feld um Futter für die Kühe zu machen. Auch nach Feierabend war für die Kinder noch nicht Schluss und im Stall, Garten und Haushalt gab es dann immer noch viel zu tun.
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1914 Klosterreichenbach – Baden im Klotzweiher
Entlang der Murg gab es etliche Stellen wo die Einheimischen und Kurgäste sich in den Sommermonaten eine kleine Abkühlung holen konnten. Teilweise warben die Hotels und Pensionen mit ihrem eigenen „Badestrand“. Als Schwimmbad-Ersatz dienten auch oft die sogenannten Klotzweiher der Sägemühlen. Wie hier am Sägewerk Haisch in Klosterreichenbach war dies ein nicht ganz ungefährliches Badevergnügen für Jung und Alt vor allem dann, wenn noch Holzstämme im Wasser trieben und man leicht darunter geraten konnte.
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1941 Tonbach – Heuernte
Bei der Heuernte in den Sommermonaten war die ganze Familie eingespannt. An den steilen Hängen im hinteren Tonbachtal war dies besonders mühsam, denn hier konnte man die Ochsenfuhrwerke nicht einsetzen. Von Hand oder mit einem Tragetuch wurden die Heubüschel nach unten getragen und dann auf den Wagen geladen. Die Kinder waren besonders flink und mit großem Eifer bei der Sache. Am Schluss war die Freude bei den Kleinen groß, wenn sie ganz oben auf den vollen Heuwagen sitzen durften, um die Heuernte sicher nach Hause zu bringen. Feierabend gab es erst, wenn alles die Leiter entlang auf den Heubarn hochgebracht war.
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1960 Baiersbronn – Familie Gaiser Neumühle
Nicht nur im privaten Bereich war es wichtig, dass alle mithalfen wo es nur ging, sondern auch in den alt eingesessenen Familienbetrieben kam es auf jeden Einzelnen an. Leider konnten deshalb die Kinder oft ihre Zukunftspläne nicht in die Tat umsetzen, weil sie im elterlichen Betrieb dringend gebraucht wurden. Auch Ida Gaiser (li. 1929) konnte ihren Wunsch nach einer Musik- oder Theaterausbildung nicht verwirklichen und musste zuhause bleiben. Ihre poetische Ader hatte sie dennoch nie verloren und viele Vorträge und Gedichte verfasst und diese bis ins hohe Alter selbst vorgetragen.
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1948 Mitteltal – Festumzug
Die Nachkriegszeit war für die Bewohner des oberen Murgtals besonders schwierig. Neben den Repressalien durch die französischen Besatzer gab es dramatische Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung unter der auch die bereits zu Beginn des Krieges 1939 eingeführte, rationierte Zuteilung von Gütern des täglichen Lebens weitergeführt werden musste. Umso wichtiger waren Angebote kultureller Veranstaltungen und Unterhaltung, die bereits ab Herbst 1945 wieder möglich waren und zur Ablenkung von alltäglichen Existenznöten sorgten. Ein Festumzug wie hier in Mitteltal war für die leidgeplagte Bevölkerung eine äußerst willkommene Gelegenheit den schwierigen Alltag für ein paar Augenblicke hinter sich lassen zu können.
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1925 Baiersbronn – Viehmarkt
Wenn in der Froschlach der jährliche Viehmarkt stattfand drängten sich im Oberdorf die Menschen zwischen Marienkirche und dem heutigen Kindergarten umrahmt von einer großen Anzahl Fleckvieh. An diesem wichtigen Tag war oft die ganze Familie mit dabei, war es doch für viele die einzige Chance durch den Verkauf eines selbst aufgezogenen Tieres den so wichtigen finanziellen Ertrag für die Familie zu erzielen.
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1951 Ruhestein – Ruhesteinhotel
Ludwig Klumpp – Steinbrecher vom Kniebis – hatte auf Anraten von Dr. Julius Euting hier oben auf dem Ruhestein eine Herberge erbaut. Unterstützt von seiner Frau und den dreizehn Kindern entwickelte sich das Ganze zum berühmten Kurhaus und späteren Ruhesteinhotel. Aus der anfänglichen Übungswiese für Skifahrer neben dem Hotel wurde bald ein kleiner Skihang und auch die nahegelegenen Skisprungschanzen lockten viele Besucher zu den Wettkämpfen hier hoch auf den Ruhestein. Heute ist der Wald einem noch größeren Skihang gewichen und wo einst das Hotel stand ist heute ein Pkw-Parkplatz.
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